Und wieder ist was „neu“ in der Bahnhofsmission Freiburg. Die Corona-Pandemie hat uns in der Bahnhofsmission von Beginn an vor einige große und viele kleinere Herausforderungen gestellt.

Eine sehr zentrale Frage, mit der wir uns immer wieder beschäftigen mussten und müssen, ist: Wie können wir die jeweils aktuellen Regeln und Empfehlungen, aber auch Erkenntnisse zu Covid19 in unseren auch ohne Abstandsregeln schon sehr beengten Räumlichkeiten umsetzen? Immer im Blick darauf, dass sowohl für die Gäste, als auch unsere Mitarbeiter*innen der größtmögliche Schutz vor einer möglichen Ansteckung gegeben ist.

So haben wir uns früh gezwungen gesehen, die Bahnhofsmission für den normalen Besucherverkehr zu schließen. Um einfach so weiterzumachen, ist es zu eng in unseren Räumlichkeiten. Wir wollten aber für die, die uns brauchen, da sein und da bleiben. Wir sind geblieben, mussten aber fortan auf einen zentralen Punkt in unserem Konzept verzichten: den Aufenthalt, also die Möglichkeit für unsere Gäste, etwas zur Ruhe zu kommen, einen Kaffee oder Tee zu trinken, ein Stück weit Geborgenheit zu erleben.

Fortan konzentrierten wir uns, wie dann viele Kooperationspartner in Freiburg auch, vor allem auf die Grundversorgung der unterstützungsbedürftigen Menschen. Wir konnten und können bis heute durch großartige Spender*innen und Unterstützer*innen an unsere Gäste Brote und zweimal in der Woche eine warme Mahlzeit ausgeben – und immer mal wieder etwas „Süßes“ oder „Frisches“ dazu. Trotzdem hatten wir immer die Frage im Hinterkopf, wie ein Aufenthalt wieder möglich sein kann. Auch wurde immer deutlicher, dass der Bedarf an Beratungen und kleinen Hilfen nach wie vor vorhanden war, wenn nicht sogar größer wurde. Für einen leider sehr kurzen Zeitraum von knapp einem Monat hatten wir dafür eine gute Lösung gefunden, wie wir Corona-konform einen Aufenthalt bieten konnten. Das „Café am Gleis“ am Ende des Bahnsteigs 1 wurde gut angenommen, es gab von wirklich vielen Seiten schöne, positive Rückmeldungen. Leider wurde diese in der akuten Krise erteilte Genehmigung seitens der Deutschen Bahn und der Eigentümergesellschaft des Bahnhofskomplexes wieder entzogen. Eine Alternativlösung konnte nicht gefunden werden. Nach wie vor bedauern wir das, aber wir müssen nach vorne schauen: Der Winter naht, wir brauchen praktikable Lösungen.

Unter den gegebenen räumlichen Umständen vor Ort am Hauptbahnhof und unter Berücksichtigung der Corona-Verordnungen haben wir unser Konzept nun mit sofortiger Wirkung „umgebaut“, wie im übrigen auch die Bahnhofsmission selber.
Was sich ändert:

• Die Öffnungszeiten werden ordentlich ausgeweitet. Wir öffnen nun von Montag bis Freitag von 8.00 bis 12.00 Uhr und von 16.00 bis 20.00 Uhr (seit dem 19.10.2020 sogar durchgängig von 8.00 – 20.00 Uhr 🙂), sowie am Samstag, Sonntag und an Feiertagen von 14.00 bis 18.00 Uhr und freuen uns sehr darüber, wieder mehr für unsere Gäste vor Ort da zu sein.

• Ab sofort ist wieder ein Aufenthalt, wenn auch begrenzt und unter Einhaltung einiger neuer, aber einfacher Regeln, bei uns im Café im Inneren der Bahnhofsmission möglich. An zwei Tischen bieten wir Sitzplätze für drei Gäste. Der Aufenthalt ist allerdings zeitlich auf 30 Minuten beschränkt. Wir werden die Gäste freundlich auf den Ablauf dieser halben Stunde aufmerksam machen und sie bitten zu gehen. Danach werden wir den Sitzplatz reinigen und desinfizieren, so dass der nächste Gast Platz nehmen kann.

• In unserer im Raum integrierten Beratungsecke können wir kleine Hilfen vermitteln oder es können kurze Telefonate getätigt werden. Auch eine kurze Beratung ist hier möglich. Wir bitten unsere Gäste, dabei einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen, wie auch unsere Mitarbeiter*innen einen solchen tragen.

• Eine Getränke- und Notversorgung bieten wir parallel dazu weiter an: In einem Einbahnstraßen-System können Gäste von Gleis-Seite aus die Bahnhofsmission betreten und sie über die Tür zum vorderen Hof wieder verlassen. Am Dienstag und Donnerstag gibt es weiterhin warmes Essen vom Café Legere bzw. von zusammen leben e.V.